Trimm
Inhalt:
Die Kombination von Board, Rigg und Finne bestimmt das Leistungspotential des Surfbrettes.Das Surfbrett ist immer so schnell, wie sein schwächstes Teil für die jeweilige Leistungskomponente. Wenn Du z.B. Freeriden möchtest, darfst Du Dich nicht wundern, wenn Du beim Einsatz einer Wavefinne auch mit einem schnellen Freerideboard den anderen immer hinterher surfst. Und auch wenn Du auf ein Freemoveboard eine Racefinne einsetzt, wird Dir das Erlernen von Manövern wesentlich schwerer fallen bzw einige Manöver garnicht gelingen, wenn Du Freerace- oder Freeridefinne anstelle einer Freemovefinne ins Board schraubst.Die Empfehlung ist daher: Überlege genau, welche Eigenschaft des Surfbrettes bei welchem Wind Dir die wichtigste ist und entscheide Dich dann für die Boardgruppe, Rigggruppe und Finnengruppe.
Optimale klassische Kombinationen von Board, Segel und Finne wären zum Beispiel :
Freemoveboard mit Freemovesegel und Freemovefinne für Manöver und Heizen bei Starkwind
Freestylboard mit Freestylsegel und Freestylfinne für extreme Manöver
Eurowaveboard mit Eurowavesegel und Eurowavefinne für das Waveriding in gemäßigter Welle.
Wenn man nun eine passende Kompination gefunden hat, muss man sich am Surfstrand beim Zusammenbau des Surfbrettes, weil nicht fest vorgegeben, zwingend auf folgendes festlegen :
Position der Fußschlaufen
Wahl des Segels (Segelgröße in Abhängigkeit der Windstärke)
Spannung des Vorliek des Segels
Spannung des Schothorns
Wahl der Finne (Finnenlänge in Abhängigkeit von der Segelfläche)
Position des Mastfußes
Position des Gabelbaumes
Position der Tampen.
Das optimale Abstimmen der einzelnen Positionen, Spannungen und Größen auf ein bestimmtes Surfziel hin, z. B. optimal Freeriden, Freestylen oder Waveriden, nennt man trimmen. Zur Ermittlung des optimalen Trimms sollte man immer nur eine Komponente verändern. Für den Grundtrimm z.B. mit der Fußschlaufenposition beginnen, dann die Mastfußposition für das gewählte Segel im Grundtrimm mit der zum Board mitgelieferten Finne ermitteln und sich dann um die optimale Finne (Größe und Form) kümmern.
Vorschlag für den Feintrimm :
Ausgehend von Grundtrimm des Segels (Gabelbaum in Schulterhöhe, die Trapeztampen zweihandbreit voneinander in Höhe des Segeldruckpunktes) den Gabelbaum jeweils um 2cm (nach oben oder unten) sowie die Trapeztampen jeweils um 1cm (nach hinten oder nach vorne) und dabei nach je zwei Schlägen nach Bedarf den Mastfuß um 2 bis 3cm nach vorn oder nach hinten versetzen.
Die Basistrimmregeln für Anfänger:
weniger Wind – größeres Segel / mehr Wind – kleineres Segel
weniger Wind – Gabelbaum höher / mehr Wind – Gabelbaum tiefer
weniger Wind – mehr Segelbauch / mehr Wind – weniger Segelbauch, d.h. Schothornspannung ändern
größeres Segel – Mastfuß weiter nach vorne / kleineres Segel – Mastfuß weiter nach hinten
Gabelbaum höher – Mastfuß weiter nach vorne / Gabelbaum tiefer – Mastfuß weiter nach hinten
größeres Segel – größere Finne / kleineres Segel – kleinere Finne
schwerer Surfer – Fußschlaufenposition weiter nach vorne / leichtere Surfer – Fußschlaufenposition hinter
Über die Vorliekspannung werden 70% des Trimms gesteuert.
Mit dem Schothorn wird das Segel nur fein getrimmt.
Die richtige Vorliekspannung ( unabhängig von der Marke ):
die Masttasche sollte mindestens an der 2. oberen Segellatte gespannt sein.
Die richtige Schothornspannung :
bei der Schothornspannung zunächst den Neutral- oder Nullpunkt des Surfsegels finden ( Sie haben diesen Punkt gefunden, wenn Sie einen kleinen Wiederstand spüren – nur mit zwei Fingern ziehen). Oberhalb dieses Punktes spricht man von positiver Schothornspannung, darunter von negativer Schothornspannung.
die 3. Segellatte von oben sollte gerade so am Mast vorbei rutschen können, ab der 4. sollte alles frei sein.
Generelle Auswirkungen von Vorliek- und Schothornspannung :
MIN bei der Vorlieks- und Schothornspannug ergibt ein tieferes, weiter hinten liegendes Profil mit einem höher liegenden Segeldruckpunkt und einer daraus resultierenden zusätzlichen Hebelwirkung auf den Mastfuß. Alles führt zu einer hohen Angleitbeschleunigung, aber auch mit zunehmenden Wind zu höheren Querkräften und weniger Kontrolle.
MAX bei Vorlieks- und Schothornspannung ergibt ein flacheres, nach vorn verschobenes Profil zusammen mit einem ausgeprägtem Loose Leech und eine Verlagerung des Segeldruckpunktes nach weiter unten. Das führt zu maximaler Druckpunktstabilität und Kontrolle, lässt das Board, da sich der Druck auf das Board verringert, freier werden, reduziert jedoch das Angleitverhalten.
Leichtgewichte (bis 70kg) sollten mehr Vorlieks- und Schothornspannung verwenden, Schwergewichte (ab 80kg) weniger Vorliek- und Schothornspannung benutzen.
Die richtige Trimmschotspannung ist entscheident für die Profiltiefe. Bei Cambersegel stimmt die Profieltiefe oft schon nach dem richtigen Trimm des Vorlieks. Bei camberlosen Segeln muss man die Trimmschot schon etwas durchsetzen, um ein optimales Profil zu erreichen.
Achtung: Jede Veränderung der Vorlieksspannung wirkt sich auch auf die Schothornspannung aus. Deshalb auch die Schothornspannung neu regulieren. Nur dann ist weiterhin der korrekte Twist garantiert.
Die richtige Segellattenspannung:
Die Segellatten müssen nur solange gespannt werden, bis die kleinen, vertikalen Falten um die Lattentasche herum verschwinden. Die Latten nie mehr spannen als nötig, denn sonst wird das Segel zu stark verformt und die Segellatten rotieren nicht mehr optimal um den Mast herum.
Probleme beim Segeltrimm |
Abhilfe |
Segel bringt keinen Vortrieb |
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Segel wirkt toplastig (Schleutersturzgefahr) und langsam, bringt wenig Vortrieb und entwickelt hohe Querkräfte |
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Das Board wird nicht schnell, kommt nicht frei, entwickelt keinen Speed |
Mehr Vorliekspannung |
Segel fühlt sich leicht an, beschleunigt aber schlecht |
Weniger Vorliekspannung |
Kontrollprobleme, z.B. in sehr hohen Wellen |
Mehr Schothornspannung |
Unter '' full speed '' starker Zug auf der hinteren Hand ( Segelhand ), zu viel Druck auf dem hinteren Bein, häufige Spin Outs |
Mehr Schothorspannung – das Segel wird flacher und der Segeldruckpunkt wandert weiter nach vorne
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Segel fühlt sich schwer ( tot) und nervös an, beschleunigt schlecht und entwickelt mehr Zug auf der vorderen Hand |
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Trapeztampenlänge:
Die Trapeztampenlänge hängt von Körpergröße und Körpergewicht, Fahrkönnen und -stil, benutztes Trapez und bevorzugte Fahrposition ab. Regattafahrer benutzen hauptsächlich Variotampen.
Vorteil kurzeTampen:
besser bei Leichtwind
bessere Kreuzeigenschaften
weniger Spin Outs.
Vorteil lange Tampen:
bessere Kontrolle bei Starkwind
bessere Angleiteigenschaften
besser auf raumen Kursen.
Trapeztampenposition:
Schwere Surfer werden die Tampen etwas weiter hinten positionieren – je höher die Gabel, desto weiter hinten sollten die Tampen positioniert werden.
Grundsätzlich die Trapeztampen so positionieren, dass der Zug auf Mast – und Segelhand in etwa gleich ist. Der Abstand der Befestigungspunkte sollte ca. zwei Hand breit betragen. Bei fahren der Trapeztampen etwa eine Hand breit auseinander kann man direkter durch Gewichtsverlagerung das Rigg optimaler dichthalten.
Trapeztampen unterliegen individuellen Ansprüchen.
Tampen ein wenig vor dem Segeldruckpunkt platzieren: Beim Kreuzen kann man sein Segel weit nach hinten neigen. Dadurch kann man sich stark nach hinten außen lehnen, so dass man das Board wirklich über Heck und Finne fahren kann. Auch Raumschots hilft es, das Board konsequent über Heck und Finne zu steuern und dabei die Segelpower in den Händen zu spüren.
Tampen ziemlich weit hinten (hinter den Segeldruckpunkt) platzieren: Die Segelhand liegt amwind auf dem hinteren Clip oder sogar zwischen den Clips. Dadurch kann man voll angepowert sowohl auf Raum- als auch auf Amwindkurs surfen, ohne Druck auf die hintere Hand zu bekommen und damit das Segel voll geschlossen und dicht halten. Beim Slalom braucht man sich keine Gedanken über verschiedene Kurse machen. Die richtige Position ist erreicht, wenn das Segel voll geschlossen und dicht gehalten werden kann, ohne den Gabelbaum halten zu müssen, oder eventuell mit etwas Zug auf der vorderen Hand.
Das Geheimnis für maximale Geschwindigkeit und beste Kontrolle ist eine gleichmäßige Belastung beider Beine. Das ermöglicht insbesondere die richtige Gabelhöhe ( in Verbindung mit der richtigen Mastfußposition):
bei zuviel Druck auf den hinteren Fuß ist die Gabel zu hoch angeschlagen (verschlechtert die Angleiteigenschaften und das Brett wird unruhig im überpowerten Bereich)
bei zuviel Druck auf dem vorderen Fuß ist die Gabel zu tief angeschlagen (Brett wird gerade Raumschots nicht so richtig frei und schnell, da benetzte Fläche zu groß ist)
Gabelbaum höher :
Abstand zwischen Mast und Schothorn wird bis zu 3cm vergrößert, dadurch wird das Segel automatisch flacher getrimmt
um nicht mehr als 2cm höher : führt dazu, dass man das Segel amwind weiter nach hinten neigen kann
etwas höher : einfacher Halsen und Wenden, Vorteile auf tiefen Raumschotkurs, besseres Höhenlaufen.
Gabelbaum tiefer:
Abstand zwischen Mast und Schothorn wird um bis zu 3cm verringert, dadurch wird das Segel automatisch bauchiger getrimmt
4 bis 6cm tiefer : mehr Kontrolle in Kabbelwellen, aber Verlust an Top Speed
Achtung : wenn die Mastfußposition nach hinten wandert, muss der Gabelbaum etwas tiefer angesetzt werden und umgekehrt.
Den Gabelbaumtrimm am besten aus der höchsten Position des Gabelbaums beginnen. Faustregel für Fortgeschrittene: über Schulterhöhe.
Gabelbaumhöhe hoch (max. Kinnhöhe) :
größerer Druck auf den Bug
besseres Angleiten durch starke Gewichtsverlagerung auf den Mastfuß
besseres Höhenlaufen und mehr Speed durch aufrechte Segelstellung
weniger leegierig
weniger Druck auf den hinteren Fuß.
Gabelbaum tief (min. Brusthöhe) :
größerer Druck auf die Finne
bessere Kreuzeigenschaften
höhere Endgeschwindigkeit , da der Bug entlastet wird
besseres Handling
mehr Segelkontrolle bei Overpower
weniger luvgierig
weniger Druck auf den vorderen Fuß
leichterer Wasserstart, d.h.
leichtere Vorbereitung des Wasserstarts, da bessere Segelkontrolle und damit einfachere Brettsteuerung
leichteres Aufsteigen, da der Lift über höher liegenden Segeldruckpunkt und höher gestellten Segel kraftvoller ist
mehr Brettkontrolle bei Kabbelwasser und Starkwind
in der Welle in höhe des Brustbeines, da hat man die besten Hebelverhältnisse und kann radikalere Manöver fahren.
Den Mastfußtrimm immer von der mittleren Mastspurposition, ideale Allroundeigenschaften , aus beginnen. Bei kleineren Segel etwa 2 cm nach hinten, bei den größeren 2 cm nach vorne. Die richtige Mastfußposition ist erreicht, wenn der Spalt zwischen Brett und Segel vollkommen geschlossen ist (glose the gap), das Unterliek aber noch nicht auf dem Brett aufliegt und du dich völlig entspannt auf dem Board fühlst.
Grundsätzlich gilt :
je höher die Gabel, desto weiter vorn den Mast positionieren
je weiter hinten der Druckpunkt des Segels liegt , desto weiter vorne muss der Mastfuß gefahren werden
kleinere Surfer fahren in der Regel den Mastfuß immer 2-3 cm weiter hinten als größere Surfer.
Sonderregel im extrem überpowerten Bereich :
Hier fahren Regattaprofis für max. Kontrolle den Mastfuß etwas weiter vorn und die Gabel etwas tiefer. Wenn erst in der vorderen Position bei viel Wind ein entspanntes Fahren möglich ist, muss unbedinngt ein kleineres Segel aufgezogen werden. Mastfußpositionen weisen auf Trimmprobleme der anderen Komponenten hin (Gabelbaumhöhe, Segelgröße, Finnengröße, Fußschlaufenposition).
Mastfuß nach vorne :
verbessert die Kontrolle z.B. in Manövern, in Kabbelwellen, bei Starkwind – da der Bug stärker über Trapez und Mastfuß belastet wird und sich die benetzte Fläche im Unterwasserschiff erhöht
leichter close-the-gap
geringeres Geschwindigkeitspotenzial
für komfortables, einfaches Frühgleiten
besseres Höhenlaufen, da ein größerer (Lee) Kantenbereich belastet wird.
Mastfuß nach hinten :
größere Lebendigkeit, direkteres Fahrgefühl
engere Turns sind möglich, reaktionsschneller, bessere Manövereigenschaften, da der vordere Kantenbereich frei bleibt
mehr Speed (solange kontrollierbar) bzw. höhere Endgeschwindigkeit, da der Bug entlastet wird und das Brett frei gleiten kann
geringere Tendenz zum Verschneiden beim Halsen
loses und aufregendes Fahrgefühl.
Probleme beim Mastfußtrimm |
Abhilfe |
Boardspitze wird zu frei und das Board beginnt zu tänzeln – wird unruhig |
Mastfuß einige (nicht mehr als 2 cm) nach vorne |
''Close the gap'' kann nicht erreicht werden bzw. das Segel kann nicht dicht geholt werden |
Mastfuß nach vorne |
Schwirigkeiten beim Angleiten |
Mastfuß nach vorne |
Das Board wird bei extremen Wind erst in der vordersten Mastfußposition ruhig |
Kleineres Segel aufriggen |
Ohne Finne ist das Surfen unmöglich. Die Finne verhintert das Abtriften des Boards, wandelt den Segeldruck in Vortrieb um und funktioniert damit als Spurhalter. Die Finne macht 70% der Leistung eines Boards aus. Mit einer längeren Finne lassen sich auch gemütliche Freerider zu richtig schnellen nervösen Boards aufrüsten.
Tuning mit größeren oder kleineren Finnen erweitert den Einsatzbereich jedes Windsurfboards. Wechsle die Finne um die Leistung des Boards an den Einsatz anzupassen (besonderst im Grenzbereich) . Die Serienboards sind leider meist mit der kleineren preiswerderen Finne ausgestattet.
Generell gilt :
Je länger eine Finne , desto früher gleitet das Board an. Je gerader (weniger nach hinten gebogen) eine Finne, desto schneller ist sie.
Schwerere Surfer wählen unter gleichen Bedingungen (gleiche Board und Segelgröße) eine 2-6 cm (je nach Segelgröße) längere Finne als leichte Surfer.
Direkte Boards (sehr nervös und lebendig laufende Boards) reagieren sensibler auf lange Finne und werden daher früher unkontrollierbar. Komfortable Boards (gedämpft und flacher laufende Boards) vertragen längere Finnen.
Breitere Boards vertragen längere Surffinnen als schmale Boards. Wer ein 8,8er auf einem 160l-Board fährt kann bzw. muss eine längere Finne wählen, als wenn er das 8,8er- Segel auf einem 145l-Board einsetzt.
Lange Finnen – positiv :
früheres Angleiten, länger Durchgleiten, da mehr Auftrieb
besseres Höhenlaufen auf der Kreuz, da größere Finnenfläche und mehr Halt im Wasser
großer Surfkomfort, wenn unterpowert
mehr Speed im unterem Windbereich
geeigneter für große Segel, da weniger Spin Out
Lange Finnen - negativ :
weniger Kontrolle, wenn überpowert – Board wird bei mehr Wind unkontrollierbar bis unfahrbar
Maximalgeschwindigkeit ist geringer, da höherer Wasserwiderstand
weniger manövergeeignet, da über größerer Fläche größerer Auftrieb und mehr Wasserwiderstand beim Finnenverkannten
Kurze Finne – positiv :
bessere Kontrolle und Surfkomfort, da weniger Kentertendenz (Kippen um die Längsachse)
hohe Maximalgeschwindigkeit, wegen geringeren Wasserwiderstand der Finne
gleichmäßigere Kraftverteilung auf beide Füße
manöverorientierter (enge Manöver, wendiger, reaktionsschnell), da die Finne in der Kurve weniger Auftrieb erzeugt
bessere Kontrolle bei High-Speed
Kurze Finne – negativ :
Schwäche beim Gleiten bzw. Angleiten
schlechtes Höhenlaufen
Spin- Out (bei Leichtwind)
Gebogene (Wave-) Finne :
manöverorientiert
langsamer als schmalere Freeride- und Freeracefinnen gleicher Fläche, da größererWasserwiderstand
Spin- Out (bei Leichtwind)
Profildicke von Finne :
schlanke Finnen sind schneller, erfordern aber viel Gefühl
dicke Finnen sind gemütlicher, vertragen ordentlich Druck und sind einfacher zu fahren (weniger Spin- Outs)
bei Spin- Out-Problemen zunächst die größere Finne wählen
Pi-mal-Daumen-Tipp für Finnenlängen fürs Surfen auf Halbwindkurs
Segel | Board | Finnenrange | |
6,0 | 100 - 115l | 30 - 34 cm | |
6,5 | 100 - 115l | 32 - 36 cm | |
7,0 | 115 - 130l | 36 - 42 cm | |
7,5 | 115 - 130l | 38 - 44 cm | |
8,0 | 130 - 150l | 42 - 50 cm | |
8,5 | 130 - 150l | 44 - 52 cm | |
9,0 | 150 - 160l | 48 - 54 cm | |
10,0 | 150 - 160l | 50 - 56 cm |
dabei wählen die leichteren Surfer die kürzere und die schwereren die längere Finne bzw. wählt man für das kleinere Board bei gleichem Segel die kleinere und für das größere die größere Finne.
Basistrimm für die Finnen :
Sideshore-Wind : weichere und kleinere Finne
Onshore-Wind : härtere und größere Finne
kleinere Welle : härtere und größere Finne
größere Welle : kleinere Finne
radikaler Fahrstil : weichere und kleinere Finne
weniger radikal : härtere und größere Finne
lieber etwas unterpowert : größere Finne
mehr überpowert : kleinere Finne
Schwerpunkt Springen : härtere und größere Finne
Schwerpunkt Wellenabreiten : weichere und kleinere Finne
im unteren Windbereich : härtere und größere Finne
7. SCHWERTTRIMM FÜR SURFEINSTEIGER
Neben der Finne werden bei den Einsteiger- oder Familyboards, aber auch bei den langen Race- und kürzeren Hybrid- Raceboards Schwerter eingesetzt. Mit Hilfe eines Schwertes ist es, da das Schwert zusätzlich Fläche gegen das Abtriften bietet, möglich, wesentlich stärker gegen den Wind zu surfen, also stärker Höhe zu laufen, als ohne Schwert.
Ohne Schwert kann man ungefähr 30 Grad mit dem Schwert je nach Segel ungefähr 60 Grad gegen den Wind surfen. Für den Profi bedeutet es mehr Möglichkeiten, zB. extremes Höheknüppeln, taktisches Surfen beim Racen.
Für den Anfänger bedeutet es, sich weniger um das Höhelaufen, also um das Board, kümmern zu müssen und sich mehr auf das Segel und den Wind konzentrieren zu können.
Für das Schwert gilt auch wie für die Finne: der Auftrieb wirkt senkrecht zur Fläche und würde zum Aufkentern des Boards führen, wenn der Surfer nicht dieser Kraft nicht mit Hilfe seines Körpergewichts über die außen positionierten Fußschlaufen entgegenwirken würde.
Je länger das Schwert (in der Tiefe greift das Wasser besser), je größer die Fläche und/oder je höher die Geschwindigkeit des Boards, umso größer die Auftriebskraft. Für ein Schwert bedeutet das: je höher die Geschwindigkeit, umso kleiner und kürzer muss die Schwertfläche sein. Außerdem gilt: je länger das Schwert, umso größer der Wasserwiderstand und umso langsamer das Board.
Schwert ganz ausgeklappt – positiv :
Board ist kippstabiler bei wenig Fahrt und Segelaufholen
Board läuft besser und stärker Höhe – für den Surfanfänger ist es wesentlich einfacher zum Ausgangspunkt des Surfens zurück zu kehren, er muss weniger beim Höhelaufen über den hinteren Fuß steuern
Surfanfänger braucht sich weniger um das Geradeaus-Surfen kümmern, da das Board nicht so leicht und schnell abfällt
Schwertknauf (Falle für Füße und Startschot) ragt nur minimal übers Boarddeck hinaus.
Schwert ganz ausgeklappt – negativ :
Board ist langsamer
Board ist nicht so wendig, das heißt Richtungswechsel, Halsen und Wenden dauern länger und sind kraftaufwendiger
Board kann in einer kräftigen Böe (Gewitterböe) urplötzlich aufkenntern
Surfen bei stärkerem Wind ist unmöglich
eher Grundberührung im seichten Wasser
Schwert halb ausgeklappt – positiv :
Board ist schneller
Board ist wendiger, Halsen und Wenden dauern nicht solange und sind kraftsparender
Board kann in einer kräftigen Bö nicht so leicht aufkenntern, da die Hebelverhältnisse für den Surfer günstiger sind
Surfen bei stärkeren Wind ist möglich
Grundberührung im seichten Wasser ist seltener.
Schwert halb ausgeklappt – negativ :
Board ist weniger kippstabil bei wenig Fahrt und beim aufholen des Segels
Board läuft schlechter Höhe, es müssen mehrere oder längere Schläge gesurft werden, um zum Ausgangspunkt zu kommen
der Surfanfänger muss aktiver mit dem Segel gegen die Abtrift steuern, um auf Kurs zu bleiben
Schwertknauf reicht extrem weit übers Boarddeck hinaus und wird zur echten Stolperfalle für die Füße und zum Angelhaken für eine durchhängende Startschot.
Schwert vorhanden, aber eingeklappt :
Board ist fast so schnell wie ohne Schwert bzw. ein Freerideboard (fast, den ein Board mit Schwert ist schwerer und die Dichtungslippen sind nicht so wassserdicht und so plan, wie ein Unterwasserschiff ohne Schwertkasten)
Board funktioniert wie ein großes Freerideboard, ist wendig und schnell.
Der Surfanfänger hat immer die Möglichkeit bei erschwerten Bedingungen (nachlassende Kräfte, plötzlich oder ständig wehende Winde), das Schwert auszuklappen und kraftsparend zum Ausgangspunkt zu kommen
Schwertknauf ragt nur minimal übers Boarddeck hinaus, befindet sich nahe am Mastfuß und stört nur wenig
Bemerkung zur Fußsteuerung :
Bei eingeklappten oder wenig ausgeklappten Schwert wird anders mit den Füßen gesteuert, als mit einem halb bis ganz ausgeklappten Schwert.
Während im ersten Fall (das Schwert ist gar nicht oder nur wenig ausgeklappt) zum Anluven (in den Wind hineindrehen) die Kurveninnenkannte des Boards (auch die dem Wind zugewandte Boardkante) belastet wird (dabei legt sich der Surfer wie ein Fahrradfahrer nach innen in die Kurve), muss im zweiten Fall die Kurvenaußenkante des Boards belastet werden.
Beim Abfallen gilt analog jeweils das Entgegengesetzte.
Die Spitze eines ausgeklappten Schwertes wirkt beim Steuern mit dem angekanteten Board, wie ein Anker, an dessen Seil das Board um die Kurve surft.
Probleme des Surfeinsteigers beim Surfen mit Schwert |
Abhilfe |
Board kippelig und / oder läuft schlecht Höhe bei wenig Wind (1 bis 2 Bft.) |
Schwert ganz ausklappen |
Board fällt beim Halsen zu langsam ab oder luvt zu langsam beim Wenden an |
Schwert weiter einklappen |
Board zu langsam bei mehr Wind (2 bis 3 Bft.) |
Schwert zur hälfte einklappen |
Board beginnt bei zunehmenden Wind zu tänzeln – wird unruhig |
Schwert zur hälfte oder weiter einklappen |
Board zeigt Neigung zum Aufkentern oder kentert auf |
Schwert weiter oder ganz einklappen |
Anluven des Boards beim Üben des tiefen Beachstartes |
Schwert weiter ausklappen |
Board halst oder wendet in zu großen Radien |
Schwert weiter oder ganz einklappen |
In der Regel besitzen die Surfbretter zwei Fußschlaufen-Optionen mit äußeren Löchern und mit inneren Löchern.
Dabei bietet jede Fußschlaufen-Option 3 bis 5 Fußschlaufenpositionen von der hintersten bis zur vordersten Position.
Position der Schlaufen – Innen oder Außen ?
für leistungsorientiertes Surfen verwende die äußeren Löcher näher an der Kante (Fortgeschrittene) Folge : schneller, sportlicher und slalomorientierter, bei größeren Boards zum Ausgleichen der Hebelkräfte der langen Finne, aber schwieriger in die Schlaufen zu schlüpfen
für Manöver, Freestyle, zum Lernen oder den Allround-Einsatz verwende die Löcher innen (näher der Boardmitte)
Folge : frühgleitend, komfortabler (gemütlicher und einfacher in die Schlaufen zu schlüpfen), einfacher zu halsen
Position der Schlaufen – Welches Loch ?
Lochposition 1 : Direkt Speed, radikale Manöver
Lochposition 2 : Beste Gesamtleistung – meist beste Allround-Position des Shaps
Lochposition 3 : Easy Allround ''Kontrollierte Leistung''
Lochposition 4 : Reserve ''Easy Kontrolle''
Lochposition 5 : Reserve extrem – ''schwere Aufsteiger mit großen Segeln''
Schlaufe weiter zum Heck :
Bessere Leistung (höhere Endgeschwindigkeit) und mehr Lebendigkeit
mehr Druck auf die Finne, weniger Boardkontrolle
hartes Carven, enge Turns
exaktes und präzises Fahren
Schlaufe nach vorne :
Einfaches (An- und Durch-) Gleiten (passiv)
weniger Druck auf die Finne und weniger Leistung
mehr Kontrolle (Gewicht nach vorne – verbesserte '' passive Boardkontrolle'')
Höhere Laufruhe
Einfaches Halsen und mehr Kontrolle im Manöver
größerer Schlaufenabstand :
Bessere Brettkontrolle
sicherer Stand, da Druckverteilung gleichmäßig auf beiden Füßen
Große Windsurfer stehen breiter
Fußschlaufenposition für Trapezeinsteiger
Boards die für Surfeinsteiger geeignet sind, besitzen immer eine mittlere Fußschlaufenposition.Trapezeinsteiger sollten die Fußschlaufen so weit wie möglich nach vorne und nach hinten positionieren.
Die wichtigste Schlaufe ist für den Trapezanfänger die mittlere (hintere) Fußschlaufe. Wider allen Empfehlungen sollte der Trapezeinsteiger bei zunehmenden Wind zuerst den hinteren Fuß in die mittleren Schlaufen setzen.
Mit dem Fuß in der mittleren Schlaufe ist ein Schleudersturz wegen zu großen Druckes im Segel nicht mehr möglich. Wenn man nun das Segel gefühlvoll dichter zieht und sich in das Trapez einhängt, braucht man nur noch den vorderen Fuß in die Schlaufen setzen und sitzt im Trapez wie in Abrahams Schoß ... .
9. BEHEBEN VON PROBLEMEN BEIM SURFEN
Hier eine Auswahl von Möglichkeiten zur Beseitigung von Problemen beim Surfen.
Problem beim Surfen |
Möglichkeiten zur Abhilfe |
Brett gleitet schlecht an |
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Brett läuft schlecht Höhe, bei wenig Wind |
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Brett schlecht kontrollierbar |
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Brett halst keine engen Radien |
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Das Segel kann nicht weit genug nach hinten zum ''Close-the-gab'' gezogen werden |
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Das Segel ist toplastig und neigt zu Schleuderstürzen |
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Das Segel ist nervös |
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Zu viel Zug auf dem vorderen Arm (Mastarm) |
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Zu viel Druck auf dem vorderen Fuß |
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Brett rollt über die Längsachse |
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